Montag, 08. Januar 2018
Die «Basler Zeitung» hat einen Artikel von EZS-Geschäftsleiter Aeneas Wanner publiziert.
Der Artikel «Solarenergie ist sauber und günstig» ist eine Replik von Aeneas Wanner auf den Artikel «Die verheerende Bilanz der Sonnenenergie».
In der BaZ vom 20. Dezember 2017 rechnen die Autoren Ferroni und Reichmuth vor, dass Fotovoltaik mehr Energie verbrauche als sie liefere und nicht wirtschaftlich sei. Auch wenn die Rechnung auf den ersten Blick nachvollziehbar scheint, stimmt das Ergebnis nicht, denn schon die Grundlagen sind falsch.
Die Berechnungen von Ferruccio Ferroni aus dem Jahr 2016 warfen einige Wellen in der Fachwelt. Aber nicht, weil sie die Solartechnologie in Frage stellten, sondern weil sie voller wissenschaftlicher Mängel stecken. Die Kritik von Marco Raugeia und von über 20 anderen führenden Forschern fiel vernichtend aus. Sie werfen Ferroni insbesondere veraltete, unkorrekte und nicht hergeleitete Datengrundlagen vor. Auch methodische Inkonsistenzen sowie Rechenfehler wie doppelten Anrechnungen führen zu einem komplett falschem Ergebnis. Damit bestätigten die Fachleute ein früheres Urteil des ETH-Forschers und Nationalrats Bastien Girod (Grüne) in der Weltwoche: «Zwar hat Ferroni vor 54 Jahren an der ETH das Diplom als Maschineningenieur erworben, doch seine Berechnungen haben wenig mit dem heutigen Stand der Forschung an der ETH zu tun.»
Zu einfach gedacht
Tatsächlich entwickelt sich die Fotovoltaik rasant. Die Stromgestehungskosten lagen noch vor zehn Jahren rund zehnmal höher. In einem solch dynamischen Umfeld führen veraltete Daten unweigerlich zu komplett falschen Resultaten. Und die technologische Entwicklung schreitet weiter voran, sodass sowohl die Kosten für die Produktion von Solarmodulen weiterhin sinken werden. An den weltweit günstigsten Standorten produzieren Solarkraftwerke bei Vollkostenrechnung für umgerechnet nicht einmal zwei Rappen pro Kilowattstunde Strom. In Mitteleuropa – von Spanien bis Dänemark – wird Solarstrom ohne Subventionen für weniger als fünf Rappen pro Kilowattstunde produziert. Solarstrom stellt heute in den meisten Ländern die günstigste Möglichkeit zur Stromerzeugung dar. Zum Vergleich: Das modernste Atomkraftprojekt in Grossbritannien veranschlagt Stromgestehungskosten auf über zwölf Rappen pro Kilowattstunde.